Samstag, 26. Juli 2014

Schule ist vorbei!


Jetzt ist es fast soweit…

Vielleicht noch zwei drei Posts und dann bin ich auch schon wieder in Deutschland…
Nur noch fünf Tage hab ich hier. Morgen (Sonntag) werde ich meine Sachen fertig packen um sie dann am Montag abschicken zu können. Ich habe insgesamt vier Gepäckstücke: Einmal den ganz großen Koffer, der übrigens 7kg Übergewicht hatte, den kleinen Handgepäckkoffer, meine „Laptoptasche“, wie ich sie bei der Lufthansa genannt habe obwohl da eigentlich alles andere drin ist, was auch ins Handgepäck gehört… und den
(„Yumi“ = Bogen) mit einem Köcher aus 6 Pfeilen. Das ist auch noch so eine Sache für sich, denn wie ich gesagt habe, sind japanische Bögen die längsten der Welt mit stolzen 2.00m – 2.30m… meiner ist ungefähr 2.20m, weil ich ja selbst „so groß“ bin. Woher hab denn plötzlich einen Bogen? Mein Kyudo-sensei wollte mir das ganze Set als Geschenk mitgeben. Also den Bogen plus 6 Pfeile, die Robe und den Handschuh… Fragt mich bitte nicht, wie viel Wert das alles ist, denn das ist wirklich viel (Schätzungsweise ein einigermaßen guter Gaming-PC)… Ich denke damit habe ich den Rekord, wer wie viele Wertsachen hinterhergeschmissen bekommt, eines jeden Austauschschülers gebrochen^^ Als ich bei dem verfluchten WYS angerufen habe um zu fragen, wie ich das lange Ding zum Flughafen schleppen soll, sind die erst mal aus den Stühlen gefallen. Die meinten es sei das Beste, ihn im Shinkansen mitzunehmen, anstatt ihn mit dem anderen Gepäck dorthin zu schicken. Halte ich auch für sinnvoller, weil ich dann ein Auge darauf habe. Das gute Stück soll ja auch nicht zerbrechenJ Wer weiß, was die Postbeamten alles damit machen… Und ein Schild „Vorsicht Glas!“ draufzukleben, ist auch ein bisschen weit hergeholt^^ Nun ja, ich werde euch dann schreiben, wie die Beamten im Shinkansen reagiert habenJ In Amerika würde ich definitiv als Terrorist abgestempelt werden. Außerdem steht ja noch mein Geburtstag an. Ob ich hier was feire, kann ich noch nicht sagen, denn das ist ausgerechnet der Tag, an dem ich das ganze Gepäck abschicken muss… Und auch sonst ist es definitiv kein günstiger Zeitpunkt für eine Feier, weil ich mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Rückreise vorbereiten muss. Mental sowieso, aber ich meinte jetzt eigentlich eher die Zugfahrt und das Einchecken am Flughafen. (Wenn man bedenkt, dass ich drei Mal alleine(!) umsteigen muss, Quer durch Japan fahrend, und einen 2.20m Bogen den Flughafenangestellten erklären muss…^^) Nur gut, dass mein Vater es geschafft hat, den Bogen anzumelden… (Puh..).

Aber das kommt alles, wenn es eben kommt. Erst mal ein paar Tage zurückspulen und mal gucken, wie mein Abschied von der Schule so gelaufen ist:
Also die Rede habe ich gut überstanden. Ohne weinen oder sonst irgendwas. Ich musste nur einmal kurz fünf Sekunden oder so anhalten, weil das Tablet meinte: „Nö.“ Das sind dann halt so die kleinen technischen Störungen, für die ich dieses Tablet am liebsten aus dem Fenster werfen würde… Aber alles in allem ist es gut gelaufen und ich wurde mit Applaus verabschiedet. Danach folgte noch eine kurze Rede vor der Klasse und Geschenke und so was… Noch ein nettes Klassenfoto, was ich hier drunter posten werde:

 


Die Rede kommt natürlich auch jetzt: (Erst Original, wie ich sie auch vorgelesen habe(!) und dann in der übersetzten Version. Wenn das Video kommt, dann werde ich es aus aufwandsgründen nicht mit Untertiteln versehen, da es extrem Zeitaufwendig ist… Außerdem ist die Übersetzung nicht 100% direkt, weil manches sich im Deutschen einfach scheiße anhören würde…)

 

 

「こんにちは」!

はじめに、この武儀高校での ひびを わすれない と言いたいです。ドイツに 帰っても 毎日思いだします。バレーボールたいかいなど 楽しかったことが たくさんあります。

こうちょう先生を はじめ、おおくの先生、本当にありがとうございました。いろいろ おせわに なりました。2年3くみのクラスでも、ありがとうございました。

この一がっきで たくさん日本語の べんきょうをしました。おかげで じょうたつする ことが できました。このスピーチは一人で かきました。そして、ドイツに かえってからも、日本語の べんきょうを つづけます。じつは、今、わたしのドイツの家には、日本からの留学生がホームステイしていますから。


わたしは、この学校で 三つの クラブに 行きました。さどうぶと しゃしんぶと きゅうどうぶです。ぜんぶ楽しかったですが、きゅうどうが 一番よかったです。はじめは、りろんが ちょっとつまらなかったですが、6月から楽しく なりました。ぎじゅつは むずかしいですが、がんばっています。ラッキーなことに、ふるさと リュベックにも きゅうどうの どうじょうがあります。リュベックでも きゅうどうをつづけたいです。きゅうどうぶの みなさん、ありがとうございました。


じゅぎょうでは、おんがくが 本当に 楽しかったです。たくさんオカリナを ふき、一緒にカントリーロードを ふきました。さいごのじゅぎょうでは、一人で オカリナを ふきました。この音楽のクラスの みなさんは 私の ために うたを うたってくれました。ありがとうございました。本当に うれしかったです。


この一がっきの間に、ともだちと一緒に おんせんに 行ったり、カラオケに 行ったり、ゆかたで まつりに 行ったりしました。ぜんぶ 楽しかったです。ありがとうございました。まだ、きこくまで時間が ありますから、どうぞ、私に れんらくして ください。本当に ながら川で およぎたいです。なごやで ショッピング したいです。

たんじょうびも あります。28日です。18さいに なります。ドイツでは 18さいから せいじんですので、このたんじょうびは 私には たいせつです。


また、日本の しぜんを たくさん 見ました。みの市の 山は すごいです。本当に いなかが すばらしいです。日本では、きょうとに 行きました。きんかくじと ぎんかくじと きよみずでらを 見ました。せんしゅう、北アルプスへも 行きました。

ドイツに帰って、おおくの ドイツの ともだちに「日本の何が 一番 好きか?」と きかれたら、私は「日本の しぜんが、一番 よかったです」と 言います。
もちろん、日本の まつりや、日本の ぶんかも たのしかったです。


今、言いたいことが いっぱい あります!
でも、4か月間は あまりに みじかいので、来年の なつ休みに もう 一回 日本に 来たいです。もちろん、みの市にも 来ます。


これからも、みなさんと れんらくを とりたいです。Line Facebookが ありますので、ぜひ、れんらく してください。ブログもさくせいしました。ドイツのしゃしんを のせます。日本語と 英語で かきます。これは わたしの日本語のべんきょうです。みなさんも英語の べんきょうですね。

もし、みなさんが ドイツに くることがあれば、私の うちに とまってください。ドイツは ホテルが 高いですから。

リュベックは きれいな まちです。
ふゆに、たくさん ゆきが ふって います。
リュベックの クリスマスマーケットは ドイツで一番 よくて、きれいです。
なつも きれいです。海が ちかくに あります。どうぞ、来てください。

今、日本で の、私の 時間は そろそろ おわりです。でも、人生で一番 きちょうな時間を すごしました。ついに、「さようなら」を 言わなければなりません。みなさん、この一がっき、本当に どうもありがとうございました。さようなら!


Guten Tag!

Als erstes möchte ich sagen, dass ich dieses Semester nie vergessen werde.
Auch nachdem ich nach Deutschland zurückgekehrt bin, werde ich mich jeden Tag daran erinnern. Viele coole Events wie das Volleyballturnier habe ich erleben dürfen.

Vor allem dem Schulleiter, allen Lehrkräften und meiner Homeroomklasse 2-3 möchte ich danken.

In diesem halben Jahr habe ich extrem viel Japanisch gelernt. Definitiv sind Fortschritte vorhanden! Diese Rede habe ich zum Beispiel allein geschrieben (mit ein bisschen Korrektur von meiner Japanischlehrerin). Und auch wenn ich nach Deutschland zurückgekehrt bin, werde ich weiter fortfahren! Nicht allein, sondern mit einer japanischen Austauschschülerin, die in meinem Haus untergebracht ist.

In meiner Zeit hier habe ich drei verschiedene Klubs besucht: den Teezeremonie-Klub, den Fotografie-Klub und den Kyudo-Klub. Alles hat viel Spaß gemacht, aber Kyudo war mit Abstand am coolsten! Zu Anfang war es wegen der Theorie ein wenig langweilig, aber seit Juni hat es wirklich viel Spaß gebracht! Die Form ist wirklich enorm schwer, weshalb ich mein Bestes geben werde. Ich habe ziemlich viel Glück, denn in Lübeck gibt es auch ein Kyudo-Dojo, wo ich Kyudo gerne weitermachen würde. An alle Mitglieder des Klubs, vielen Dank!

In diesem Semester habe ich außerdem viel mit neuen Freunden gemacht:
Zum Beispiel bin ich in einen Onsen gefahren, habe Karaoke ausprobiert und bin im Yukata auf ein Fest gegangen. Dafür vielen Dank! Noch ist ein bisschen Zeit, also kommt ruhig zu mir. Ich möchte wirklich gerne im Nagara Fluss schwimmen gehen und in Nagoya shoppen.

Auch meinen Geburtstag werde ich hier verbringen. Es ist der 28. und ich werde 18 Jahre alt. In Deutschland ist man mit 18 volljährig, weshalb dieser Geburtstag für mich ein wichtiger ist!

Des Weiteren habe ich unglaublich viel von Japans Natur gesehen. Die Berge um Mino sind wirklich schön. Es ist wirklich viel Landschaft hier. Ich bin nach Kyoto gefahren und habe mir den Kinkakuji, den Ginkakuji und den Kiyomizu-dera angesehen. Auch in die Nordalpen bin ich gefahren.

Viele meiner deutschen Freunde werden womöglich fragen: „Was hat dir an Japan am besten gefallen?“. Ich werde sagen: „Die Natur von Japan hat mir am besten gefallen!“ Allerdings waren natürlich auch die Kultur von Japan und die vielen Feste sehr cool.

Es gibt sehr viel, was ich jetzt sagen oder tun möchte. Allerdings reichen vier Monate nicht aus, um alles von Japan zu sehen. Deshalb habe ich beschlossen, dass ich nächstes Jahr in den Sommerferien noch einmal herkommen möchte. Natürlich komme ich dann auch nach Mino!

Ich möchte mit so vielen von euch den Kontakt halten, wie möglich. Ich habe Line, Facebook und co., also macht mir bitte Anfragen. Weiter noch, werde ich einen Blog erstellen, in dem ich Fotos und Berichte aus Deutschland poste. Geschrieben wird auf Deutsch und Englisch. Das ist mein Japanischunterricht und für viele von euch Englischunterricht, nicht?

Möglicherweise wollen einige von euch mal nach Deutschland kommen. In dem Fall könnt ihr gerne in meinen Haus wohnen, denn die Hotels sind ziemlich teuer…

Lübeck hat auch einiges zu bieten:
Im Winter fällt ziemlich viel Schnee und der Weihnachtsmarkt ist der schönste und beste in ganz Deutschland! Aber auch im Sommer ist es sehr schön, da das Meer in der Nähe liegt.

Nun ist meine Zeit hier fast vorbei und ich muss nach Deutschland zurückkehren. In dem Sinne muss ich „Sayonara!“ sagen. Bis nächstes Jahr und an alle, wirklich vielen Dank für dieses wunderbare Semester! Sayonara!

 

Jaja, das waren sie, meine letzten Worte an die Schule. Nun, noch nicht ganz, denn am nächsten und am übernächsten Tag bin ich noch in die Schule gegangen. Am Donnerstag habe ich eine offizielle Bestätigung dieses halben Jahres bekommen. (Also eine Art Zeugnis). Das ist für mich das wichtigste Zeugnis im ganzen Leben und es kann definitiv nicht getoppt werden – nicht einmal durch das Abi! Erstens, weil es sehr hochwertig ist, in einer Mappe verpackt ist und vor allen Dingen handgeschrieben auf Originalem, in Mino hergestelltem, Papier geschrieben wurde. Zum zweiten wird es mich IMMER an diese wunderbare Zeit hier erinnern! Ich werde davon kein Foto posten, sondern es nur in privaten Kreisen zeigen.
Auch andere Geschenke habe ich heute bekommen:
Einmal die Kyudo-Ausrüstung. Und dann noch ein Geschenk des Schülerrats. Das fand ich wirklich richtig nett! Wie man aus Mangas kennt, gibt es an japanischen Schulen immer eine/n Schulpräsidenten/in, die von Sekretären und so unterstützt wird. Das sind Schüler, die von anderen Schülern gewählt werden und einen eigenen Klub bilden: den Schülerrat. Ähnlich wie an deutschen Schulen die SV, organisieren diese Leute auch alles, was schulische Aktivitäten betrifft. Zum Beispiel das Volleyballturnier und sowas alles kommt von denen. Nichts gegen die deutsche SV, aber die sind einfach taffer hier
J Deshalb fand ich es besonders nett, als ein Mitglied (sogar aus meiner Klasse), mir so ein Geschenk in Form einer handgemachten Lampe  gemacht hat. (Die werden hier auch in Mino gemacht; natürlich mit dem Papier aus Mino.)

Am Freitag habe ich dann nur noch kurz die Schuluniform angegeben, die Bücher zurückgebracht und mich beim Schulleiter bedankt. (Der ist ganz cool drauf. Er war sogar schon in demselben Onsen in den NordalpenJ (Von dem ich die Bilder gepostet habe). Der ist wirklich richtig nett und wir hatten schöön noch ein kleines Gespräch.

Damit endet also dieses wichtigste Kapitel in meinem bisherigen Leben. Zum Glück habe ich aber alles ohne Tränen und sonstiges überstandenJ

 
Ich würde fast sagen, dass dieser Post jetzt lang genug war, oder? Wer jetzt meint, das reicht, dann kann er jetzt gehen, denn in diesen fünf Tagen wird außer der Rückreise nicht mehr so viel spannendes passieren. Aber natürlich könnt ihr auch noch bleiben^^ Der ein oder andere Post kommt ja vielleicht noch, nicht zu vergessen, die Live-Posts aus dem Flieger und am FlughafenJ

Montag, 21. Juli 2014

Der Abschied naht...


Es ist wirklich traurig, aber ich muss schon nach Deutschland zurückkehren…
Meine vier Monate in Japan sind nun fast um. Nur noch 10 Tage werde ich hier verbringen können und am 31. geht um 14:05 Uhr (Ortszeit) mein Flug nach Deutschland…
Ich habe meine Zeit hier wirklich unglaublich genossen, aber leider hat alles ein Ende.

Natürlich freue ich mich schon wieder auf alles in Deutschland, denn vier Monate sind eine nicht zu unterschätzende, lange Zeit! Aber ich habe sie als sehr kurz wahrgenommen, weil ich wirklich Spaß hier hatte!
Schon irgendwie ironisch:
Als ich aus Deutschland aufgebrochen, habe ich nicht so viel Traurigkeit verspürt. Einfach weil ich wusste nach vier Monaten komme ich wieder und kann alle wiedersehen. Aber nun ist es einfach so, dass ich wirklich nicht weiß, ob ich irgendwann wiederkomme… Ich habe es vor. Aber wie gesagt, kann man das jetzt natürlich nicht genau sagen… Und das ist das, was ich an einem „endgültigen“
Abschied hasse.
Ich musste mich (zum Glück ohne Tränen) von der Musikklasse bereits letzte Woche verabschieden. Ich habe ihnen eine Rede gehalten und ein Medley auf der Okarina gespielt. Sie haben für mich ein Lied vorbereitet und auch eine kleine Rede gehalten. Sogar ein Erinnerungsfoto habe ich bekommen! Ich habe mich so unnormal gefreut, mir sind dort schon fast die Tränen gekommen. Es war mit Abstand meine Lieblingsklasse!
Diesen Mittwoch halte ich meine „Farewell-Rede“ vor der ganzen Schule. Ich hoffe, dass das alles so klappt wie ich es mir vorstelle und das mir während dieser langen Rede nicht die Tränen kommen…
Ich habe die Zeit hier wirklich extrem genossen, was es umso schwerer macht, jetzt Lebewohl zu sagen…
Ich möchte nach Deutschland zurück. Einfach weil ich jede/n und alles wiedersehen möchte nach vier Monaten. Aber ich möchte auch nicht Abschied nehmen von dem was hier wartet. Wirklich unglaublich schwer. Was ich von anderen Austauschschülern gehört habe, war dasselbe. Manche sind völlig in Tränen ausgebrochen und wollten unbedingt noch länger da bleiben. Mir geht es genauso…
Ich werde natürlich alles aufzeichnen und auf YT stellen! Ich werde auch meinen Lehrer fragen, ob er das ganze filmen kann. Versprechen kann ich aber nichts!

Aber auf den Abschied komme ich später noch einmal zurück, zusammen mit einem Report, in dem ich sage, wie es mir gefallen hat und so weiter. Kurz zum Samstag mit Misato:
Es war wirklich unglaublich cool! Sie ist ein wirkliches nettes Mädchen und ich freue mich schon, wenn sie Ende August nach Deutschland kommt. Der Tag war wirklich cool und wir haben viel zusammen gelacht und miteinander geredet. Wir waren zusammen im Kino in Pokémon XY. Ich bin sprachlos, aber ich habe sogar die Story verstanden! Nicht jeden Satz, aber zumindest die Gesprächs-themen und sowas. Mein Japanisch hat also definitiv Fortschritte gemacht! Ich habe sogar noch ein Event-Pokémon angesahnt.
Misato und ihre Mutter wollen mich sogar auf dem Haneda-Airport empfangen, beziehungsweise verabschieden… Wirklich nett.

Am Dienstag muss ich auch schon Abschied vom Kyudo-Klub nehmen, der immer wirklich viel Spaß gemacht hat. Und der schlimmste Abschied ist kommt ja sowieso erst ganz am Ende:
Der Abschied von der Gastfamilie…

 Aber alles zu seiner Zeit. Davon berichte ich dann aus dem Flugzeug J

Also erst mal wünsche ich euch was nach Deutschland und ihr drückt mir hoffentlich die Daumen für meine Abschiedsrede.

In dem Sinne…
PS.: Hier noch kurz das Onsenvideo verlinkt:
http://youtu.be/JayupA2z1W0

Freitag, 18. Juli 2014

Die Nordalpen von Japan


Heute mal wieder ein PostJ

Es ist wieder ziemlich viel passiert hier. Nicht nur dass langsam Aufbruchsstimmung eintritt, sondern auch ein Erlebnis:

Und zwar war ich am 16./17. mit meinem Gastvater und einem seiner Freunde in den Nordalpen. Kam ziemlich überraschend, wenn man bedenkt, dass ich es einen Tag vorher wusste…
Nun ja egal, auf jeden Fall war es wieder so unglaublich cool (und witzig), dass man es einfach nicht vergessen kann! Warum dieses Gebirge allerdings Nordalpen heißt, kann ich euch leider nicht sagen, denn wir befinden uns in der Mitte Japans (, wenn man das Wasser mitgerechnet…). Erst mal schnicke 4 Stunden Auto gefahren. Das Hotel in dem wir übernachtet haben, war erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass wir mit 3 Personen unter 100 Euro geblieben sind! Es hatte zumindest alles, was man so braucht oder eben nicht. Zum Beispiel ein Onsen. Man kann extrem gut ohne solchen Luxus leben, aber in japanischen Hotels einfach nicht. Sobald wir angekommen sind erst mal rinn da…^^ Es war aber kein „normaler“ Onsen, sondern ein echter Onsen! Das heißt das heiße Wasser wird nicht künstlich erwärmt, sondern von Magma unter der Erde enorm aufgeheizt und dann in diese heißen Quellen geleitet. Und ich kann euch nur sagen, es gibt nichts schöneres auf der Welt als einen richtigen Onsen! Ich möchte jetzt gar nicht zu lange hier verweilen, denn sonst bleibt dem Video ja gar nichts. Eigentlich darf man im Onsen nicht filmen, da man dort nackt rein geht. Aber ich musste ja unbedingt nachts um 0 Uhr schwimmen gehen. Natürlich geht da niemand sonst schwimmen und so habe ich einfach die Kamera mit reingenommen und hab n bisschen rumgefilmt. Vielleicht gibt es sogar ein paar „Live“-Szenen… Aber schaut euch das Video an. Sonst bekommt man das Innere eines Onsen nicht wirklich zu sehen, zumindest nicht in Deutschland.

Am nächsten Tag sind wir dann mit einem Bus weiter in die Tiefen Nordalpen gefahren, wo man mit dem Auto nicht hindarf – aus ökologischen Gründen! Finde ich eine extrem gute Maßnahme der Japaner, denn das ganze Gebiet dort drinnen ist Naturschutzgebiet. Und um die wunderschöne Natur zu erhalten, fährt nur ein Bus pro Stunde dort hoch, anstatt von tausenden Autos.
Es lohnt sich wirklich dort hinzufahren! Also falls ihr das Glück habt und nach Japan reisen dürft, dann fahrt unbedingt in die Nordalpen! Es ist eines der schönsten Gebiete, die ich bisher gesehen habe. Der Fluss besteht aus klarstem Bergwasser, sogar schwimmen ist da verboten, einfach um keine Risiken einzugehen. Aber das Wasser ist wirklich unglaublich. Die Berge rundherum machen das Ganze zu einer enorm idyllischen Szenerie. Auf den Bergspitzen sind teilweise noch Gletscher, allerdings tauen die wegen dem Sommer schnell weg. 3160m ist der höchste Berg hier hoch. Wir sind nicht raufgestiegen, weil wir einfach nicht für so was ausgerüstet waren. An vielen Stellen braucht man sogar „Eisen“ (Eisenstollen, die unter die Schuhe geklemmt werden), damit man nicht von den Gletschern fällt oder sowas. Also waren wir nur im Tal, welches den Namen „Kamikochi“ trägt (ca. 1500m über dem Meeresspiegel). Googelt mal danach, wenn euch diese Bilder nicht ausreichen:

 
Der Fluss; im Hintergrund Gletscherausläufer
 
Der höchste Punkt der Alpen, leider im Nebel verschwunden...
 
Der Bergsee "Meiji-ike"; wirklich unglaublich schön (man kann darauf sogar heiraten^^)
 
Ein paar Gletscherausläufer
 
Mein Gastvater und ich auf der Brücke "zu Kamikochi"


 
Wir sind 5 Stunden um das Tal gelaufen und haben uns alles angeschaut. Wirklich schön ist es da. Ich konnte viele Fotos und Videos machen, welche in zusammengeschnittener Form dieses Wochenende erscheinen.
Aber auch danach war es noch nicht vorbei, denn wir sind in den wohl besten Onsen gegangen, in den ich je gegangen bin! Der größte, schönste, romantischste und was-weiß-ich-nicht-was Onsen. Wirklich, ich kann mir gut vorstellen, da in der Nacht reinzugehen, Lampen sind an, natürlich Freiluft, den Sternenhimmel beobachtend und im Hintergrund das Geräusch der vielen kleinen Wasserfälle, die aus den Bergen kommen und coolerweise direkt hinter dem Onsen sind, sodass man sie sehen konnte. Hier konnte ich leider keine Fotos machen (hätte ich wahrscheinlich schon, aber es war mir zu riskant), weil es nämlich ein gemischter Onsen ist. Heißt, Frauen und Männer zusammen. Nun, wir waren an einem ruhigen Abend da, also waren gerade mal zwei andere Gäste da. Des Weiteren hat es geregnet, was noch mal extrem cool war! Man setzt dann nämlich solche Strohhüte auf, damit der Kopf nicht nass wird, der Rest des Körpers ist ja sowieso im heißen Wasser. Und das fühlt sich einfach mal so krass an bei starkem Regen im Freiluftbad zu sitzen und trotzdem warm bleibt. Hier einmal ein Foto (nicht von mir) von dem Onsen. Das muss man einfach sehen:


 
Der Mittelteil des Onsen; vorderes Becken ist 50°C heiß!
 
Andere Seite; im Hintergrund erkennt man den reißenden Fluss von Nebenan^^


 
Dann also wieder nach Hause. Schule überstanden und jetzt langes Wochenende. Ja, ich habe nächste Woche noch Schule… Am 23. Ist mein letzter Schultag… Und ich darf meine „Sayonara“-Rede halten. Die soll etwas länger als 5 Minuten gehen, fertig ist sie schon, nur wahrscheinlich keine 5 Minuten. Aber das kommt alles noch, denn danach sind ja Sommerferien und ich habe Zeit. Zumindest bis zum 31., denn da geht es ja wieder zurück nach Deutschland… Jaja, der Countdown läuft. Heute (18.) sind es nur noch 13 Tage… Ich sage mir jetzt: „Das ist eigentlich nur noch die Länge eines normalen Urlaubs, oder nicht? Zwei Wochen. Die perfekte Urlaubslänge…“
Aber noch ist ja nicht Zeit zum Abschiednehmen gekommen und ich hoffe einfach mal darauf, dass ich bei meiner letzten Rede nicht anfange zu heulen, denn ich vermisse viele jetzt schon.
Aber ratet mal, was morgen für ein Tag ist. Nein, mein Geburtstag kommt noch… Aber morgen ist der 19., das heißt Misato kommt mich besuchen. Da heißt es früh aufstehen, denn sie kommt mit dem Nachtbus aus Tokyo. Um 5:30 Uhr soll sie hier ankommen. Cool, ich dachte schon während der WM immer ich würde bald vor Müdigkeit sterben. Wer es nicht mitbekommen hat, die japanischen Spielzeiten waren extrem missgebildet… Nahezu jede dritte Nacht bin ich um 2 Uhr morgens aufgestanden und danach nicht wieder eingeschlafen. Das war schon eine heikle Zeit hier, aber es hat sich ja gelohnt, denn wir sind ja immerhin Weltmeister geworden!


 

Nun ja, Bericht und Fotos kommen wie immer nach dem Erlebnis und nicht davor, also müsste ihr euch leider noch bis Sonntag oder so gedulden (Montag habe ich auch noch Schulfrei. Warum wir dann hier in Mino noch Dienstag und Mittwoch Schule haben, fragt mich bitte nicht…).

Also bis dann J

Sonntag, 6. Juli 2014

Der JLPT und mehr

Heute war es dann (endlich) soweit:
Der Japanisch-Test stand an! Also erst mal hin da, was schon ein kleines Problem war, da der Universitätscampus ziemlich groß ist. Nach einer halben Stunde Rumgefrage saß ich dann schließlich im Testraum, dem ich zugewiesen wurde. Als erstes dachte ich, dass ich diesen Test mit vielleicht 10 anderen absolvieren würde, aber das war ein ziemlich großer Irrtum! Es waren bestimmt 500! Die meisten kamen aus China und Korea. Dann waren einige Inder und Neu Seeländer dabei. Ob noch andere Europäer teilgenommen haben, kann ich nicht sagen^^ Die meisten sind definitiv Studenten, die in Japan studieren und deshalb diesen Test machen MÜSSEN.
So weit so gut.... Erst mal eine gefühlte Ewigkeit diese unglaublich vielen Regen durchgegangen. Dann wurden die ersten Fragebögen ausgeteilt.
Also erst mal, der Test war aufgeteilt in drei Sektionen:
1. Vokabular und Kanji (chinesische Schriftzeichen)
2. Lesen (Grammatik)
3. Hören
Zwischen jedem dieser Tests gab es eine 30-minütige Pause.
Aber jetzt zum eigentlichen Punkt: Es war unglaublich schwierig! Ich wusste vorher schon, dass ich mich mit der Wahl der Schwierigkeit ein wenig übernommen hatte, aber dass ich weniger als die Hälfte nicht ohne raten beantworten konnte, hat mich schon irgendwie geschockt!
Was die Japaner unter "Basis-Kanji und Schriftzeichen" verstehen wird mir immer ein Rätsel bleiben. Da waren SO komplizierte Schriftzeichen drin, die ich noch nie vorher gesehen hatte, da ist mein Gehirn erst mal explodiert... Das Lesen war auch schwer und der "Hören"-Part war definitiv noch der einfachste! Um es anders auszudrücken: Ich habe 10% bewusst beantworten können... Für die anderen 90% musste ich mein deutsches "Ratehirn" benutzen. Das sah im Test so aus:
"Hmmm, was hatte ich denn lange nicht mehr? Ach ja Nummer drei, dann kreuze ich das jetzt an!"

Wenn dieser Test etwas gebracht hat dann das hier:
1. Mein Vokabular ist gleich limes-wandert-gegen-null :)
2. Japaner verstehen "Basis" anders, als Deutsche...
Mehr hat das für mich nicht gebracht.
Ach ja ein noch: Wenn ich den Test durch Zufall doch bestanden habe, dann ist klar, dass Japaner auch kein "Wissen" von "Raten" unterscheiden können^^

Aber jetzt zu meinem großartigen Erlebnis von vergangener Woche!
Am Montag war hier das "Nacht-Festival" (oder so ähnlich). Ich bin natürlich hingegangen, aber nicht allein! Dreimal dürft ihr raten, wer mich begleitet hat (einmal reicht auch völlig^^) - na klar, ein Mädchen aus meiner Klasse. Ryoko ist meine Sitznachbarin, weshalb es nicht wirklich schwer war sie anzusprechen, ohne dass die Hälfte der Klasse es mitbekommen würde. Gut, sie ist halb vom Stuhl gefallen, als sie gemerkt hat, mit wem sie sich da gerade verabredete, aber zu spät ist zu spät, nä?! Und es blieb auch nicht bei einem Mädchen, sondern es wurden später zwei. Aber gut, wir drei natürlich alle in unsere Yukatas geschmissen um loszugehen. Mein Gastvater und ich wurden natürlich rausgeschmissen... Ich ziehe mich also oben um und warte... 10 Minuten...20 Minuten...eine halbe Stunde später... Ich hatte inzwischen angefangen noch schnell ne Runde zu zocken...
Es gab nämlich ein kleines Problem: Ich wollte nicht runtergehen, da ich ja "zu viel sehen könnte" :) Die Weiber haben allerdings (dummerweise) genau dasselbe gedacht wie ich und wollten nicht zu mir hoch kommen. (Auf die Idee zu rufen, sind wir gar nicht gekommen...^^).
Schließlich dann unterwegs, merke ich, dass wir gerade ziemlich scheiße bauen: Auf der Hauptstraße im Yukata rumzulaufen, mit zwei süßen Mädels im Schlepptau, ist wahrlich nicht das Schlaueste, was man tun kann^^ Das Gegaffe der Schüler kann ich jetzt immer noch in meinem Kopf sehen, als wäre es gerade eben gewesen...

Endlich angekommen! Erst mal ein bisschen was für die kulturelle Bildung getan. Von einem Ritual, was mir jetzt ein Jahr lang Glück bringen soll, bis hin zu einer Art Glückskeksen haben wir alles durchprobiert:)
Also, jetzt das wichtigste: Essenszeit! Die Hünchenkeulen waren nicht sonderlich spannend... Spannend wurde es erst, als wir zum Slush-Eis übergegangen sind, was hier aus einem großen Eisball und Sirup besteht, übergegangen sind. Ich natürlich, voll an das deutsche Slush-Eis gewöhnt, erst mal den Becher randvollgefüllt - war definitiv ein Fehler, denn danach wurde mir erst klar, dass das Sirup war... Das war vielleicht süß... Aber gut, och habs überlebt :)
Alles in allem war es ein toller Tag und hier zum Abschluss das erste Foto, mit Freunden drauf!
In dem Sinne, bis zum nächsten Post:)

Von links: Ryoko, Chiori, ich 

In der Tempelanlage

Warum das jetzt heller ist, weiß ich nicht^^ Mit Blitz waren beide...